Der Industriesektor wurde in der jüngsten Vergangenheit mit zahlreichen Umbrüchen konfrontiert. Die Weichen für das Wettbewerbsumfeld von morgen müssen jetzt gestellt werden.
Industrieunternehmen kamen dank gutem Auftragsbestand mit entsprechendem Schwung aus der globalen COVID-19-Pandemie, sehen sich heute jedoch mit weitreichendem Anpassungsbedarf in ihrem Geschäftsmodell konfrontiert. Der unsichere kurzfristige Ausblick auf Geopolitik, Konjunktur, Finanzierungsumfeld, Lieferketten und Preisentwicklungen, gepaart mit dem rasanten technologischen Wandel, stellt den Sektor weltweit vor ganz neue Herausforderungen.
Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, Ihnen anhand ausgewählter Subsektoren sowohl einen aktuellen Überblick zu jüngsten Sektortrends zu geben als auch die Ergebnisse unserer Analysen in den Bereichen Aktienkursentwicklung, Bewertungsniveau und operative Performance zu präsentieren. Darüber hinaus beleuchten wir das relevante M&A-Umfeld der letzten 12 Monate, wobei wir die Käufer- und Investorenprofile sowie die spannendsten Deal Stories und Motive analysierten.
Unseren Analysen liegen aktuelle Daten zu europäischen Unternehmen in der industriellen Fertigung und dem Baugewerbe zu Grunde. Die ausgewählten Subsektoren werden anhand von Detailbetrachtungen zum Maschinenbau und der Bauzulieferbranche zusätzlich vertieft.
Der Schwung, den der Industriesektor im Anschluss an die globale COVID-19 Pandemie mitnehmen konnte, widerspiegelte sich auch in einer relativen Outperformance der Aktien gegenüber dem Gesamtmarkt. In den letzten zwölf Monaten sind die Aktienkurse im Industriesektor aber wieder deutlich gesunken.
Die Bewertungsniveaus haben sich jüngst deutlich reduziert. Nach der bis Ende 2021 andauernden Rekordjagd an den Aktienmärkten hat sich die wachsende Unsicherheit deutlich in den aktuellen und erwarteten EBITDA-Multiples niedergeschlagen.
Zur mittelfristigen Sicherung des operativen Margenniveaus sind Industrieunternehmen angehalten, die eigenen Geschäftsmodelle im Kern zu hinterfragen und sich der digitalen Transformation zu widmen. «Operational Excellence» rückt unter sämtlichen Gesichtspunkten noch weiter in den Vordergrund.
Die Anzahl an abgeschlossenen Transaktionen hat sich während der letzten Quartale gerade im Bereich der industriellen Fertigung relativ stabil entwickelt. Dennoch ist die Anzahl an «Big-Ticket»-Deals sowie das generelle Deal Volumen tendenziell rückläufig. Dennoch finden in einem sich verändernden Marktumfeld sowohl strategische Käufer als auch Finanzinvestoren, unter anderem aufgrund sinkender Bewertungsniveaus, interessante Kaufgelegenheiten.
IFBC Sector Report 2022 - Industrials