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Mehrwert durch Fokussierung: Wie mit der Ausgliederung des Papiergeschäfts der Unternehmenswert weiter gesteigert und die Attraktivität am Kapitalmarkt erhöht werden soll.
Mit der Ausgliederung des Papiergeschäfts von den Chemie- und Verpackungsaktivitäten der CPH Chemie + Papier Holding AG entstanden aus dem historisch gewachsenen Industriekonglomerat zwei fokussierte Unternehmen in ihren jeweiligen Märkten: Die wachstumsorientierten und margenstarken Geschäftsbereiche Chemie und Verpackung verbleiben in der börsenkotierten CPH Chemie + Papier Holding AG, die neu unter dem Namen «CPH Group AG» auftritt. Das volatilere Papiergeschäft wird gemeinsam mit den Immobilien in Perlen in der neu gegründeten «Perlen Industrieholding AG» fortgeführt, deren Aktien ausserbörslich auf den Plattformen OTC-X der Berner Kantonalbank sowie LPZ-X der Bank Lienhardt & Partner gehandelt werden können.
IFBC begleitete die CPH Group als exklusiver Financial Advisor während des gesamten Transaktionsprozesses. Insbesondere entwickelte IFBC eine geeignete Transaktionsstruktur, erstellte die Bewertungen und unterstützte bei der Equity Story sowie der Finanzierung. Gemeinsam mit der Leitung der CPH Group wurden die Chancen und Risiken der Ausgliederung identifiziert und das Vorgehen bestimmt, welches für die beiden Unternehmen eine erfolgreiche Zukunft bringen soll.
Gerold Brütsch, CFO der CPH Group, teilt im nachfolgenden Interview seine Gedanken zu diesem zukunftsweisenden Schritt, der den Unternehmenswert weiter steigern und die Attraktivität am Kapitalmarkt erhöhen soll.
Die beiden Geschäftsbereiche der CPH Group AG entwickeln und produzieren Molekularsiebe und deuterierte Lösungsmittel für Gesundheits- und Industrieanwendungen (Bereich Chemie) sowie pharmazeutische Verpackungsfolien (Bereich Verpackung). Die wichtigsten Werttreiber in diesem Geschäft sind die langfristigen Megatrends Demografie, Gesundheit, Energie und Mobilität. Die Geschäftsbereiche Chemie und Verpackung sind weltweit gut positioniert, um von diesen Megatrends zu profitieren und ihre globalen Marktanteile weiter zu erhöhen.
Das Papiergeschäft befindet sich seit Jahren in einem durch die Digitalisierung strukturell rückläufigen Markt bzw. in einem hart umkämpften Verdrängungswettbewerb. Es ist mit seiner regionalen Volumenstrategie im Markt für Zeitungsdruck- und Magazinpapier sowie für Altpapierrecycling gut positioniert.
Das historisch gewachsene börsenkotierte Industriekonglomerat CPH Chemie + Papier Holding AG bestand aus drei unabhängigen und in verschiedenen Märkten operierenden Bereichen mit sehr unterschiedlichen Charakteristiken. Einerseits den wachstumsorientierten und margenstarken Chemie- und Verpackungsaktivitäten und anderseits dem mit einer Kostenführerschafts-Strategie in einem Verdrängungswettbewerb operierenden volatileren Papierbereich. Diese unterschiedlichen Charakteristiken erschwerten dem Kapitalmarkt die Einschätzung und Bewertung des Industriekonglomerats und belasteten die Attraktivität der CPH-Aktie. Mit der Ausgliederung des Papierbereichs wird die nunmehr auf international Wachstumsmärkte fokussierte CPH Group AG berechenbarer und attraktiver für den Kapitalmarkt.
Das operative Geschäft der beiden Bereiche Chemie und Verpackung in der CPH Group AG und des Bereichs Papier in der Perlen Industrieholding AG war von der geplanten Transaktion nicht tangiert. So hat sich der Marktauftritt nicht geändert und die Geschäfte werden weiterhin durch die bestehenden Mitarbeitenden unter den etablierten Marken Zeochem (Chemie) und Perlen Packaging (Verpackung) in der CPH Group AG und Perlen Papier (Papier) in der Perlen Industrieholding AG geführt. Durch die Neugestaltung der beiden Holdingstrukturen ergaben sich damit auch für die Kunden und Geschäftspartner der unabhängig voneinander operierenden Unternehmen keine Veränderungen.
Die CPH Group AG ist ein auf internationale Wachstumsmärkte fokussiertes, stabiles und profitables Industrieunternehmen mit eigenständig am Markt auftretenden Unternehmensbereichen. Dank Technologieführerschaft und innovativen Produkten bietet die CPH Group AG ihren Kunden einen klaren Mehrwert und nimmt so eine führende Position in ihren relevanten Marktsegmenten ein.
Die globale Expansion bietet viele Chancen, erfordert jedoch auch eine sorgfältige Planung und eine umfassende Strategie. Ich denke da beispielsweise an die bestehenden und sich zukünftig entwickelnden Kundenbedürfnisse und die Wettbewerbssituation in diesen Märkten. Weiter ist es wichtig, die lokalen Gegebenheiten und Bedürfnisse sowie die rechtlichen und regulatorischen Anforderungen kennen zu lernen. Dazu gehören gerade in Schwellenländer auch Kapitalverkehrs-, Währungs- und Finanzierungsthemen. Hilfreich dabei sind lokale Partner und Distributoren, die den Markt gut kennen und unterstützen können.
Die CPH Group investiert laufend in die Entwicklung neuer Produkte und Lösungen sowie in die Optimierung der Prozesse, um die Marktführerschaft in den Bereichen Chemie und Verpackung zu erlangen. Um für seine Kunden Mehrwert zu generieren, betreibt das Unternehmen Entwicklungszentren in der Schweiz, in Deutschland und in den USA. Diese sind verantwortlich für die kontinuierliche Innovation und die kundennahe Produktentwicklung.
Nachhaltigkeit ist für uns ein Kernthema. Als bedeutender Schritt wurde von den Aktionärinnen und Aktionären die langfristige und nachhaltige Wertschöpfung in den Statuten verankert. Der Verwaltungsrat und die Gruppenleitung der CPH Group AG haben eine Nachhaltigkeitsstrategie definiert und ihre Governance entsprechend ausgerichtet. Wir haben die Ambition, unsere Produktion zu dekarbonisieren und Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette hin zu Netto-Null zu reduzieren, soweit dabei die Wettbewerbsfähigkeit sichergestellt bleibt. Wir entwickeln ebenso unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung kontinuierlich in Richtung der europäischen Nachhaltigkeitsstandards weiter, unter anderem mit einem Fokus auf den Klimaschutz.
Wir sind überzeugt, dass sich die Perlen Industrieholding AG als unabhängiges Unternehmen besser entwickeln kann. Das Papiergeschäft befindet sich wie gesagt seit Jahren in einem strukturell rückläufigen Markt bzw. in einem hart umkämpften Verdrängungswettbewerb. Da das Papier wenig Differenzierungsmöglichkeiten bietet, sind die Ergebnisentwicklungen je nach Höhe der vorhandenen Überkapazitäten volatil. Wie in der Vergangenheit gezeigt, sind wir überzeugt, dass sich auch zukünftig über die Zyklen hinweg gutes Geld verdienen lässt.
Unser Papiergeschäft ist mit seiner regionalen Volumenstrategie im Markt für Zeitungsdruck- und Magazinpapier sowie für Altpapierrecycling gut positioniert. Es soll sich im Rahmen der Konsolidierung dank der Verfolgung einer Kostenführerschafts-Strategie, langfristigen Kundenbeziehungen, einer starken Bilanz und ausgezeichnetem Know-how besser im Markt halten und so über den Zyklus auch in Zukunft freie Cashflows generieren können. Zusätzlich agiert die Perlen Papier AG bereits heute nahezu CO2-neutral und differenziert sich damit vom Wettbewerb. Mit dieser Strategie ist die Perlen Papier AG als unabhängiges Unternehmen in der Lage, die Volatilität des Papiergeschäfts mit tendenziell sinkender Nachfrage zu meistern und weiterhin Werte zu generieren.
Für die Aktionäre sind regelmässige Dividendenzahlungen geplant, die an die Geschäftsentwicklung, an den freien Cashflow und an die vorhandene Liquidität gekoppelt sind.
Als Familienunternehmen in der siebten Generation war der Transaktionsprozess auch von Emotionen begleitet. Durch den ganzen Prozess hindurch war die Belastung für die Gruppenleitung hoch, mussten doch – zusätzlich zum Tagesgeschäft – verschiedenste Aufgaben in kurzer Zeit abgearbeitet werden. Neben den bei solchen Transaktionen üblichen Themen wie Aktienregister, Bewertungen, Finanzierung, Kommunikation, Kotierung, Pensionskassen, Rechnungslegung, Revision und Steuern gehörten dazu auch Themen mit weniger Erfahrungswerten. Zum Beispiel die Organisation des ausserbörslichen Handels und dem dazugehörigen Market Making sowie die gesetzeskonforme Ausgliederung der 640'000 m2 Landwirtschaftsland in die Perlen Industrieholding AG sowie die Planung und Umsetzung der operativen Entflechtung, welche insbesondere in Bezug auf die IT-Systeme erst bis Ende 2025 abgeschlossen werden kann.
Der CFO spielt eine zentrale Rolle in der finanziellen Gesundheit und strategischen Ausrichtung eines Unternehmens. Durch effektives Finanzmanagement, Risikokontrolle und strategische Planung trägt der CFO zusammen mit seinen Finanzteams in enger Zusammenarbeit mit dem CEO massgeblich zum langfristigen Erfolg des Unternehmens bei.
Neben dem spezialisierten Fachwissen und der umfangreichen Erfahrung mit ähnlichen Projekten der am Projekt beteiligten IFBC-Berater habe ich die professionelle Arbeitsweise und die pragmatischen Lösungsansätzen von IFBC am meisten geschätzt. Der Prozess war stets gut geführt und wir erhielten bei unseren Themen jederzeit kompetente und lösungsorientierte Unterstützung.
Gerold Brütsch, B.Sc. in Betriebsökonomie, dipl. Wirtschaftsprüfer, US Certified Public Accountant, geb. 1966 und Schweizer Staatsbürger, ist seit 2021 bei der CPH Group AG und seit 1. Januar 2022 als CFO tätig. Seit 2024 ist Gerold Brütsch zudem CFO der Perlen Industrieholding AG, Perlen. 2000–2021 war er Group CFO, Leiter Corporate Center und Stellvertreter des CEO der Starrag Group Holding AG, Rorschacherberg; 1997–1999 leitete er Finanzen, Controlling, IT und Administration der Müller Martini Buchbindesysteme AG, Felben-Wellhausen; 1990–1997 war er Mandatsleiter und Wirtschaftsprüfer der KPMG in Zürich und in San Francisco.
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